Ein second look beim Röntgen. Das MRI war gut, kein Krebs leuchtete mehr auf dem Bild. Aber etwas Undefinierbares schon und dazu musste überprüft werden, ob alle meine Tumor-Piercings noch sitzen, für die Operateure.
Als ich beim OP-Gepspräch fragte, ob ich dann ein Barbapapa-Busen haben werde (der kann sich ja so verformen, dass er Dellen hat) meinten sie, man könne das gut ausgleichen mit Fettgewebe. Der Busen werde dann halt etwas kleiner.
Na gut, passt. Der ist eh grösser. Dann sind sie nachher vielleicht gleich.
Beim Röntgen nun war die Ärztin die Gleiche, wie beim ersten Termin, direkt nach der Mammographie.
Die, die meinte: Ein Lehrbuchbefund.
Ich: Wie gross ist die Chance, dass es KEIN Krebs ist? Weil die Biopsie kommt ja noch.
Sie: Hmmmm, 3%? Fragen?
Ich: Kann ich mich dann um meine Kinder kümmern?
Sie: Sie müssen sich dann erst mal um sich kümmern. Weitere Fragen?
Also das mit dem nur um sich selbst kümmern ist erwartungsgemäss etwas schwierig gewesen. Und nun sah ich sie nach 4,5 Monaten mit massiv weniger Haar (also ich) wieder.
Sie: Kennen Sie mich noch?
Ich: Ha! Klar. Den Termin vergesse ich nicht so schnell. Erkennen Sie mich noch?
Das Undefinierbare blieb undefinierbar und wird dann in der ersten Nachkontrolle sechs Monate nach Abschluss der Behandlung nochmals überprüft. Alle Marker sind da, wo sie sein sollen.
Am Ende der Untersuchung schloss sie wieder mit: Fragen?
Ich: Wie sehe ich nach der OP aus? Wie stark sind die Schmerzen? Wie schnell bin ich fit? Wie schnell kann mein Kleiner mir wieder in die Arme springen?
Das fragte ich alles nicht.
Denn sie hätte es mir nicht beantworten können. So hatte ich keine Fragen für einmal.
Einige der Antworten weiss ich nächste Woche.
Spitaleintritt am Dienstag um 8:00 Uhr, damit ich ein radioaktives Mittel gespritzt kriege und die Piercings schön leuchten, wenn ich es richtig verstanden habe.
Dann passt das dann ja, wenn ich jeweils sage, im Moment habe ich eine Zwei-Serien-Frisur: zwischen Twin Peaks und Chernobyl.
Es folgen noch weitere Untersuche an dem Tag und viel warten, weil man mich versicherungstechnisch nicht mehr nach Hause lassen kann.
Am Mittwoch werde ich operiert.
Vielleicht mache ich ein Busenfoto. So für mich.
Eins ohne Narben.
Zum Abschied.