Volles Arbeitspensum

Vor dem ersten Schultag schlief ich dann echt mies. Obwohl ich immer noch viel Bergluft in der Lunge und Muskelkater in den Beinen hatte. Aber alleine das Wissen, dass ich nun wieder auf meinem Arbeitspensum von vor der Erkrankung sein werde, brachte mich um den Schlaf.

Dabei begann das neue Quartal nicht mal mit normalem Unterricht! Sondern mit einer Themenwochen, zu der ich mich korrekt einkleidete.

Volià

Ich wurde per Zufall eingeteilt in die Gruppe: Skaten, Hip-Hop und Graffiti! Also sprayte ich am Montag, schaute eine Banksy-Doku, gab Skate-Unterricht und genoss die Woche! 😎

Ich fahre ja nicht gut. Aber für blutige Anfänger gebe ich bestimmt die besseren Tipps als der Kursleiter in der lokalen Skatehalle. Und der einzige Junge in der Gruppe schaffte am Donnerstag auch noch seinen ersten Ollie – auf meinem Brett.

(Ich lieh ihm dann mein Tool, damit er sich die Achsen etwas härter einstellen konnte. Zum Tricks üben eher zu empfehlen…).

Also eigentlich null Grund für schlaflose Nächte. Aber einzig die Vorstellung, jetzt wieder so viel zu Arbeiten, Elterngespräche, Theater, setzten mein inneres Alarmsystem auf Achtungsstellung. 🤷‍♀️

Nachliefern

Eigentlich gibt es so einiges zu erzählen, wofür ich einfach keine Zeit und Musse fand.

So war ich nach den Bilderbuchtagen nochmals in den Bergen, ohne Kids. Buchte spontan ein Zimmer auf einem Berg und machte die längste Wanderung, die ich je gemacht habe.

Das heisst nicht so viel, den ich ging nie wandern, wäre zwar gerne, hatte aber auch immer wanderfaule Partner. Also waren die über 15km und sogar ein T3 Weg (ich bin NICHT schwindelfrei, schon eine Premiere!

Zimmer mit Aussicht
Morgengrauen
Ein wenig Schnee
T3 -Da bin ich nicht hoch zur SAC-Hütte
Dafür hier runter, auch T3 😱😱🤢
Die Aussicht war toll – der latente Schwindel weniger 😬
Hier bitte scharf links, sonst gehts 100m runter
Tolle Farben!

Halbtot kam ich heim. Trug ja meine Übernachtungssachen mit, da ich über 3 Pässe ins Nachbartal runter kraxelte. Und meistens auch meine Wanderschuhe, ich war vorwiegend in den Barfusssocken unterwegs. Bis auf den schwindelerregenden Abstieg in der Felswand. Da trug ich festes Schuhwerk und hatte eine konstante Körperneigung von 70° in Richtung Felswand. Aber da vor mir zwei unnatürlich sportliche Trailrunner genau diesen weg runtergespurtet waren, ging ich von einer relativ guten Chance für mich aus, auch als Ganzes die Wand hinter mich zu bringen und nicht abzustürzen und am Fels zu zerschellen.

Wir warteten dann alle gemeinsam auf das Postauto. Ihr Spurt hatte sie also nicht viel weiter gebracht.🙂

Halbtot kam ich heim und happy!

Happy me

Kurzer Premierenreview

Es war eine grossartige Wiederaufnahme-Premiere gestern! Und es erstaunt mich, dass sich immer wieder Zuschauer bedanken, wenn ich nach der Vorstellung an die Theaterbar gehe. Für die Offenheit? Ehrlichkeit? Dafür, dass jede von uns ihre sehr persönliche Krebsgeschichte erzählt? – Ich nehme es an. Weil dem Publikum wird ja doch einiges zugemutet: Lachen, Weinen, Galgenhumor und Verzweiflung.

Nur vier Wiederaufnahme-Proben hatten wir – nach fast einem Jahr. Und das zeichnet das Projekt auch aus, ständiges Adaptieren und Einspringen füreinander. Was immer auch ist, wir feiern unser (Über)Leben!

Die Proben liefen in etwa so ab:

  1. Im Probenraum mit Song-Einspielern, aber kleiner Bühne und ohne Requisiten. Ohne Maske und Chorsingen wieder erlaubt. Eine Spielerin krank.
  2. Im Probenraum, alle Spielerinnen da, Einspieler funktionierten nicht, da Regieassistenz krank.
  3. Im Theater mit Requisiten, Sound und Licht klappte noch nicht. Lieder zu leise, Scheinwerfer blieben dunkel…Eine Schauspielerin stürzte.
  4. Sound und Licht klappte. Stückadaption, da die Verunfallte mit einem geschienten Bein und einem vermeintlichen Bruch an die Probe kam.

Und am nächsten Abend, also gestern, Premiere. Der Bruch war doch keiner. Stück wieder umorganisiert. Meinen über Nacht zusätzlich gelernten Text aus meinem Hirn gekippt. Soundinstruktionen und los!

Ich freue mich – trotz wenig Schlaf – auf heute Abend! Und morgen! Und Übermorgen!

Und auf meine Cancer-Fam ❤️