Ich hatte eine akute Einsamkeits-Weltschmerz-Krise. So richtig Bäääh!
Erst vermisste ich meinen Ex. Das kam schon länger nicht mehr vor, aber seit ich ihn aus Selbstschutz komplett aus unserem Leben sperren musste, begann ich mich langsam auch wieder an die guten Zeiten zu erinnern, die wir zusammen hatten. Die Zeiten der Intimität und des Abenteuers.
Also eigentlich vermisste ich nur die guten Seiten, dass da jemand ist, der mich in und auswendig kennt. Der mir das Gefühl gibt, gesehen zu werden.
Dann vermisste ich mein altes Kollegium. Obwohl es das in dieser Art nicht mehr gibt. Bis mir auffiel, dass ich schlicht mein altes Leben vermisse.
Jedes Jahr werde ich vor den Sommerferien ganz melancholisch und dünnhäutig und möchte eigentlich nur in den Arm genommen werden. Beim Schulschluss-Feuerwerk weinte ich regelmässig. Wünschte mir meinen Ex an meine Seite.
Und nun ist es wieder, wie im alten Leben: Zum ersten Mal arbeite ich wieder mein Pensum, habe eine eigene Klasse und sehe sogar wieder wie vorher aus (plus Narbe und Tattoos).
Ich bin offenbar in ein Zeitloch gefallen. Und es war nicht gemütlich dort unten. Gar nicht. Und das rauskraxeln war sehr anstrengend. Wieso vermisst man was, dass man so gar nicht mehr zurück will? Voll ätzend!
Diese krassen Weltschmerz-Liebeskummer-Tiefschläge sind bestimmt auch der Fatigue geschuldet. Denn sie überkommen mich in dieser Heftigkeit nur, wenn ich zu viel um die Ohren hatte. So als Instant-Depression.
Und da nun sehr viele (Schul-)Anlässe, Parties und Feiern anstanden und anstehen, muss ich mehr raus in den Wald, um Kraft tanken zu können.
Also merke: Wenn ich am Sonntag oder Montag meine Abstinenz mit einer Flasche Wodka beenden möchte – erst hier nachlesen. Bäume umarmen. Tee trinken. 🙂








