Das Leben riecht anders

seit letztem Freitag.
Es ist klarer. Ruhiger.
Jedes Sonnenfunkeln auf dem Wasser, das gelbblinkende Herbstblatt, der Morgennebel, alles ist schön.
Und es fehlt nichts. Was da ist, ist da. Eine Mischung aus Abgeklärtheit und Melancholie? Nicht abgelöscht.
Etwas ist zu Ende gegangen.
Etwas das Kraft gekostet hat und wichtig war, ein Kampf. Ich verstehe noch nicht genau, welcher, worum.
Vielleicht bin ich noch nicht wieder ganz mitten drin. Im Getöse und Gerangle um Bedeutung und Anerkennung.
Etwas ist gegangen in dieser Nacht.
Und jetzt ist da Ruhe.

Oder ist es der Herbst?

Emotionshochwasser

Es war zuviel in letzter Zeit.
Notfall, Schulveranstaltungen mit Krankheitserklärungen, ein Besuch bei meinen Kollegen und meinen Schülern, die ich seit meiner Krankschreibung nicht mehr gesehen habe und dazu noch Grundsatzbeziehungsdiskussionen.

All die Reaktionen und Gefühle der Gesprächspartner, die ich ja auch aufnehme. Und auch die Komplimente, wie gut ich das mache.
Alles ist zuviel.

Ich treibe in einer Emotionssuppe von kalter zu warmer Strömung und spüre keinen Boden unter den Füssen.
Ich bräuchte Ruhe und Zeit. Eine einsame Insel, eine Hütte im Wald, von mir aus ein Erdloch. Oder zumindest einen Rettungsring, einen Leuchtturm oder eine Hand, die mich in ihr Boot zieht, damit ich kurz verschnaufen kann.
Doch nun beginnen die Sommerferien.

Die nächste Zeit für mich werden wohl die 6 Stunden Chemo nächste Woche sein.
Der erste Zyklus vom 2. Schema.