Reis.

Ich weiss, das reimt sich schlecht.
Gestern war ich mit dem Grossen zu Mittag essen im rentnerüberfüllten Restaurant des Supermarkts.
Plötzlich meinte er: Mami, du hast da Blut!
Nasenbluten, okay. Hatte ich schon die Tage zuvor, kann auch eine Nebenwirkung sein.
Also Taschentuch an die Nase, dann Serviette.
Kurz hörte es auf und ich konnte essen.
Grosser: Mami, du blutest wieder.
Ich: Ok, das ess ich jetzt nicht mehr. Blutreis.
Grosser: Könnte auch Chilisauce sein?
Da schenkte mir die Sitznachbarin eine Packung Taschentücher. Eine volle.
Eine halbe Stunde und vier Taschentücher später stellt mir eine Rentnerin ein Gläschen mit blutstillender Watte auf den Tisch. Ich stopfe mir ein Bäuschchen in die Nase.
Mir war übel, mir war schwindlig und ich ekelte mich vor mir selber.
Wie konnten die nur alle weiter essen, während ich 45 Minuten vor mich hin blutete und meinen Sohn zum essen antrieb? (Aussichtslos übrigens, er lebt in seiner eigenen Zeit. Deshalb kollidieren wir hin und wieder.)
Ich rief im Spital an und erreichte niemanden. Aber da es auf meinem Heimweg liegt, klammerte ich mich an mein Fahrrad und schlurfte vorbei. Im Spitalpark getraute ich mir auch die durchgeblutete Watte aus der Nase zu ziehen, spuckte einen Schleim-Blut-Klumpen ins Gebüsch. Das Nasenbluten war vorbei.
Auf der Station wollten sie mich in den Notfall schicken, fürs Blutbild. Ich wollte nicht. Notfall heisst immer 2h Wartezeit, ausser man hat ein Chemo-Fieber-VIP-Ticket.
Also entnahmen mir sie dort Blut und ich döste auf einem Chemostuhl vor mich hin.
Alle Werte waren gut. Vielleicht die Luft, die Kälte, der kumulierte Stress, der auch meine Lieder und Wangen zucken lässt und sich manchmal als Tinitus bemerkbar macht.
Who knows! 🤷♀️
Nächstes mal müsse ich in den Notfall, die hätten auch einen HNO dort.
Ok.
Die Blutstillende Watte hab ich mir auch gleich besorgt, die gehört ab sofort in die Handtasche!